Bikerzentrum BERENTELG - Dein kompetenter Motorrad Händler für das Emsland, Ostfriesland, die Grafschaft, Cloppenburg und Umgebung. Seit 1983 in Meppen. Über 40 Jahre Leidenschaft für Motorräder! Kawasaki, Yamaha & GasGas Vertragshändler für die Region.

Motoröl im Motorrad: Arten, Eigenschaften und Pflege

Motoröl im Motorrad: Arten, Eigenschaften und Pflege

Motoröl ist eine der wichtigsten Komponenten für die Leistung und Lebensdauer deines Motorrads. Es schmiert nicht nur die beweglichen Teile des Motors, sondern sorgt auch für Kühlung, Schutz vor Korrosion und Reinigung des Motors. Die Wahl des richtigen Öls und die regelmäßige Pflege sind entscheidend, um die Leistungsfähigkeit deines Motors zu erhalten und vorzeitigen Verschleiß zu verhindern. In diesem Blogbeitrag erfährst du alles über die verschiedenen Arten von Motorradölen, deren Eigenschaften und warum ein jährlicher Ölwechsel auch bei geringer Fahrleistung sinnvoll ist.

Wozu dient Motoröl?

Motoröl erfüllt mehrere wichtige Funktionen im Motor:

  1. Schmierung: Es reduziert die Reibung zwischen den beweglichen Teilen und verhindert so vorzeitigen Verschleiß und Überhitzung.
  2. Kühlung: Motoröl trägt dazu bei, die Temperatur des Motors zu regulieren, indem es die Wärme von den heißen Bauteilen ableitet.
  3. Korrosionsschutz: Es schützt die Metallteile vor Rost und Korrosion.
  4. Reinigung: Das Öl sammelt Verunreinigungen, Abriebpartikel und Verbrennungsrückstände und hält den Motor sauber.
  5. Dichtung: Es sorgt dafür, dass die Dichtungen und Abdichtungen des Motors optimal funktionieren und die Kompression erhalten bleibt.

Verschiedene Arten von Motorradöl

Die Wahl des richtigen Motoröls hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter das Motorkonzept, die Fahrweise und die Umgebungsbedingungen. Grundsätzlich gibt es drei Haupttypen von Motorölen für Motorräder:

1. Mineralöl

Mineralöl ist das klassische Motoröl, das aus Rohöl gewonnen wird. Es ist in der Regel günstiger als synthetische Öle und eignet sich besonders für ältere Motorräder oder für Motoren, die keine hohen Drehzahlen erreichen.

  • Eigenschaften:

    • Günstig und leicht verfügbar
    • Eignet sich für normale Fahrbedingungen und Motoren ohne hohe Belastung
    • Dickflüssiger und bietet eine gute Abdichtung für ältere Motoren
  • Einsatzbereich: Ideal für ältere Motorräder oder Cruiser mit niedrigeren Drehzahlen. Bei hohen Temperaturen und starker Belastung neigt es jedoch dazu, schneller abzubauen.

2. Teilsynthetisches Öl

Teilsynthetisches Öl kombiniert Mineralöl mit synthetischen Komponenten und bietet so eine bessere Leistung und längere Standfestigkeit als reines Mineralöl. Es ist ein guter Kompromiss zwischen Preis und Leistung und eignet sich für eine Vielzahl von Motorrädern.

  • Eigenschaften:

    • Höhere Temperaturbeständigkeit als Mineralöl
    • Bessere Schmiereigenschaften bei hohen Drehzahlen
    • Schützt den Motor auch unter schwierigen Bedingungen
  • Einsatzbereich: Perfekt für Fahrer, die eine ausgewogene Leistung bei normaler und sportlicher Fahrweise wünschen.

3. Vollsynthetisches Öl

Vollsynthetisches Motoröl wird künstlich hergestellt und bietet die beste Leistung in Bezug auf Schmiereigenschaften, Hitzebeständigkeit und Alterungsbeständigkeit. Es ist besonders für Hochleistungsmotoren und extreme Bedingungen geeignet.

  • Eigenschaften:

    • Exzellente Schmierung bei hohen und niedrigen Temperaturen
    • Verhindert Ölverdickung und Ablagerungen im Motor
    • Längere Standzeiten und weniger Verschleiß bei hoher Belastung
  • Einsatzbereich: Optimal für sportliche Motorräder, die bei hohen Drehzahlen und extremen Bedingungen gefahren werden. Auch für moderne Motoren mit hohen Anforderungen geeignet.

Warum das Öl einmal im Jahr gewechselt werden sollte

Auch wenn das Motorrad nur wenig gefahren wurde, ist ein jährlicher Ölwechsel wichtig. Motoröl altert und verliert mit der Zeit seine schützenden Eigenschaften, auch wenn der Motor nicht in Betrieb ist. Diese Alterung wird durch chemische Reaktionen mit Sauerstoff, Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen verursacht.

Alterung des Öls

  • Oxidation: Sauerstoff in der Luft reagiert mit den Bestandteilen des Öls und verursacht eine chemische Veränderung. Das Öl wird zähflüssiger und verliert seine Schmiereigenschaften.
  • Wasseraufnahme: Motoröl nimmt mit der Zeit Feuchtigkeit auf, besonders bei häufigen kurzen Fahrten oder langen Standzeiten. Dies fördert die Bildung von Säuren und Rost im Motor.
  • Zusatzstoffe werden abgebaut: Die im Öl enthaltenen Additive, die für die Reinigung, den Schutz und die Stabilität sorgen, werden im Laufe der Zeit abgebaut und verlieren ihre Wirkung.

Risiken bei alten Ölen

  • Schlechtere Schmierung: Das Öl wird zäh und verliert seine Fähigkeit, die Reibung zwischen den Metallteilen effektiv zu reduzieren.
  • Korrosion und Ablagerungen: Alte Öle bilden eher Ablagerungen, die die Ölkanäle verstopfen und den Motor beschädigen können.
  • Schutz gegen Verschleiß nimmt ab: Ohne die notwendigen Additive nimmt der Schutz gegen Abrieb und Verschleiß ab, was langfristig zu Motorschäden führen kann.

Besondere Anforderungen bei Motorrädern

Motorräder stellen besondere Anforderungen an das Motoröl, da es nicht nur den Motor, sondern oft auch das Getriebe und die Kupplung schmiert. Aus diesem Grund gibt es spezielle Motorradöle, die sich durch ihre Scherfestigkeit und Hitzebeständigkeit auszeichnen.

Anforderungen an das Öl:

  1. Scherfestigkeit: Das Öl muss auch bei hohen Drehzahlen stabil bleiben und darf nicht an Viskosität verlieren.
  2. Hitzebeständigkeit: Motorradöle müssen extremen Temperaturen standhalten, insbesondere bei luftgekühlten Motoren.
  3. Kupplungsverträglichkeit: Das Öl darf die Reibwerte der Nasskupplung nicht beeinträchtigen, um ein Durchrutschen der Kupplung zu verhindern.

Tipps für die richtige Pflege des Motoröls

  • Regelmäßige Ölstandskontrolle: Überprüfe regelmäßig den Ölstand und fülle bei Bedarf nach. Ein zu niedriger Ölstand kann zu Motorschäden führen.
  • Wähle das richtige Öl für dein Motorrad: Achte auf die Empfehlungen des Herstellers und verwende das vorgeschriebene Öl. Moderne Motoren benötigen oft spezielle vollsynthetische Öle.
  • Wechsle das Öl nach der Saison: Es ist sinnvoll, den Ölwechsel nach der Fahrsaison durchzuführen, damit der Motor im Winter nicht mit altem, verschlissenem Öl steht.
  • Vermeide Kurzstreckenfahrten: Bei Kurzstreckenfahrten wird das Öl oft nicht warm genug, um Kondenswasser zu verdampfen, was die Bildung von Schlamm und Ablagerungen fördert.

Fazit

Das richtige Motoröl und eine regelmäßige Pflege sind entscheidend, um die Lebensdauer deines Motors zu verlängern und eine optimale Leistung sicherzustellen. Auch wenn das Motorrad nur wenig gefahren wird, sollte das Öl mindestens einmal im Jahr gewechselt werden, um Alterung und den Abbau der Additive zu verhindern. So bleibt dein Motorrad stets in Topform und du kannst die nächste Saison sorgenfrei genießen.

Zurück

Weitere Beiträge